Hansruedi Winkelmann
Experte für Altersarbeit
1976 habe ich zusammen mit meiner Frau die Leitung des Altersheims Dorflinde in Oerlikon übernommen – mitte Dreissig, in einem Alter also, in dem andere Fachleute aus dem Sozialbereich sich viel lieber mit der Jugend beschäftigen. Mich aber haben die Fragen rund ums Älterwerden schon immer interessiert. Dementsprechend setze ich mich seit nunmehr vielen Jahren mit der Thematik auseinander: beruflich, politisch, privat.
Jetzt bin ich 73 und weiss aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, der älteren Generation zugerechnet zu werden. Als ruheloser Rentner, als Fachperson in Altersfragen und als Vizepräsident des Vereins Freunde Alterszentrum Doldertal ist mir sonnenklar: das Thema Demenz hat sich in den letzten Jahren zur grössten Herausforderung in der Altersarbeit entwickelt!
Meine persönliche Vision ist ein institutionelles Demenz-Zentrum für Zürich, wo fachliche Kompetenz sowie Angebote für Betroffene und Angehörige gebündelt werden. Eine zentrale Anlaufstelle also, ein sicherer Hafen, ein Kompetenzzentrum eben.
Bis dieser Traum – wenn überhaupt – in Erfüllung geht, wird noch sehr viel Wasser die Limmat hinunterfliessen. Denn die Politik interessiert sich nur sehr bedingt für das Thema Demenz. Weshalb nicht? Ich denke, weil man im Zuge dessen mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert wird. Etwas, das wir alle nur allzugerne verdrängen.
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